Ewer |
Auch Ever - von der niederländischen Envarer (Einfahrer) herrührende Schiffsbezeichnung, wahrscheinlich friesischen Ursprungs, die auf das von einem Mann gefahrene Schiff zurückgeführt wird. Der Ursprung lässt sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen.
Die ältesten schriftlichen Überlieferungen liegen in einem Zolltarif aus dem Jahre 1252 von Damme in Flandern und von Kaufverträgen in Hamburg aus dem Jahre 1299 vor, in denen bestimmte Fahrzeuge als ''Envar'' bezeichnet werden.
Auch im 14. Jh. waren es noch relativ kleine, jedoch schon seegehende Fahrzeuge. Während der Hansezeit und im 15. Jh. wurde ein kielloses, flaches und geräumiges Lastschiff für etwa 50 Lasten (100 t) Ewer genannt. Im 18. Jahrhundert. behielt man den flachen, kräftigen Boden bei, er wurde jedoch vorn und hinten stärker hochgezogen.
Der Ewer des 19. Jahrhundert war ein Mehrzweckschiff, das in großer Zahl gebaut wurde. Auf der Niederelbe sollen in der Zeit von 1830 bis 1910 mindestens 2.000 Frachewer entstanden sein.
Ewer fuhren einmastig als Pfahl-Ewer mit einem feststehendem Mast, einem großen Rah- oder einem großen Gaffelsegel. Neuere Ewer wurden in größerer Zahl als anderhalbmastige Besan-Ewer als Ketschen mit Gaffelsegel an beiden Masten gefahren.
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